Wochenendtrips und Städereisen – Dinge die mit Kindern irgendwie in Vergessenheit geraten. Schließlich bedeutet das oftmal Stress, Hektik und zu viele Kompromisse. Dann lieber erst wieder wenn die Kinder aus dem Gröbsten sind. Damit wollen wir uns nicht zufrieden geben, und möchten mit einer neuen Serie „City-Speeddating mit Kindern“ Lust und Mut machen, sich auch mit Kindern wieder in die schönsten Städte vorzuwagen. Dafür braucht es nämlich vor allem eins: gute Planung und wertvolle Tipps. Dann läuft der Städtetrip mit euren Minis wie von selbst. Im September waren wir im Venedig des Nordens – dem wunderschönen Amsterdam, und fanden es einfach großartig! Jung, hipp, lebendig und multikulturell.
Wie kommt man hin?
Amsterdam ist auch mit Kindern gut an einem Wochenende zu schaffen. Am besten ist da natürlich eine Anreise mit dem Flugzeug geeignet. Man ist schnell und ohne großen Stress in der Stadt und kommt nicht völlig fertig von der langen Autofahrt an. Günstige Flüge checkt ihr günstig bei skyscanner.de. Von vielen deutschen Städten fliegt ihr zum Beispiel für ca. 70€ pro Person hin & zurück. Wenn ihr von Deutschlands Westen anreist, habt ihr auch super Zugverbindungen. Ab Frankfurt z.B mit dem ICE innerhalb von knapp 4 Stunden nach Amsterdam, sowie aus Köln oder Düsseldorf für unschlagbare 19,90€ pro Person. Kinder bis 14 Jahren reisen bei der Deutschen Bahn kostenfrei. Flixbus wäre evtl. auch eine Überlegung wert. Amsterdam hat allerdings auch eine super Autobahn-Anbindung, die auch eine Fahrt mit dem Auto relativ stressfrei möglich macht. Ihr seht schon, viele Wege führen nach: Amsterdam.
Wo übernachtet man mit Kindern in Amsterdam am besten?
Amsterdam ist teuer. Vorallem wenn man so spät wie ich nach einer familientauglichen Bleibe sucht. Aber unserer Amsterdam-Trip war eben doch recht spontan. Also wohnten im Meiniger Hotel City West – sehr günstig für ca. 120€ die Nacht für uns Vier, inklusive Frühstück. Das Vierbett-Zimmer war für einen Städtetrip, bei dem man sich sehr wenig im Zimmer aufhält, absolut in Ordnung. Es ist ein Hostel, mit sehr jungen Publikum – aber dafür fallen auch zwei wütende Kleinkinder am Frühstückstisch nicht wirklich auf – sehr entspannte Backpacker-Atmosphäre. Es gibt eine Küche, in der man sein eigenes Essen kochen kann, sowie einen wirklich, kleinen Spielbereich für Kinder. Aber hey, er ist da und erleichtert so den Kindern die Wartezeit an der Rezeption! Das Personal ist sehr freundlich, Wlan gibt’s kostenlos und die Anbindung an die Innenstadt ist super. Nur ein paar Meter weiter , fährt der Zug alle 10 Minuten in die City. Und die Fahrt dauert auch nur gute 10-15 Minuten. Am Hauptbahnhof Amsterdam Centraal, steigt ihr aus und befindet euch mitten in der Innenstadt von Amsterdam. Dafür gibt es verschiedene Angebote und Tagespässe für die öffentlichen Verkehrsmittel. [Informiert euch am besten hier] Tolle und private Unterkünfte gibt es immer bei Airbnb – so eine schicke Wohnung direkt in der Innenstadt hat auch was für sich. So könnt ihr dann auch am Abend, wenn die Kinder im Bett sind, noch die Vorzüge einer ganz normalen Wohnung nutzen. Oder ihr schlaft direkt in einem Hausboot? Das nächste mal buchen wir uns hier ein.
Wie erkundet man Amsterdam als Familie?
Der Stadtkern von Amsterdam ist ziemlich klein, und so könnt ihr alle Wege wirklich zu Fuß zurücklegen. Auch Kinderwägen oder Buggys sind kein Problem. Alle Sehenswürdigkeiten liegen sehr zentral, und es gibt immer wieder Grünflächen, Parks & Bänke zum ausruhen. Der Vondelpark ist der größte und bekannteste Park der Stadt, und auch im Oosterpark wartet ein toller Spielplatz auf die Kleinen. Denn auch wenn die Kinder noch so gut mitmachen, ein bisschen Spiel & Spaß darf nicht fehlen.
Ihr könnt euch allerdings auch Fahrrader oder Lastenräder ausleihen. Allerdings sollte man beachten, dass es auf den Fahrradwegen schon sehr rasant zur Sache geht. Gefühlt fahren alle Rad und dementsprechend voll und unübersichtlich wird es da auf den extra ausgewiesenen Fahrradwegen manchmal auch. Hier heißt es: Radfahrer vor Fußgänger. Da muss wohl jeder für sich entscheiden, ob er sich auf’s Rad schwingt, um die Stadt „typisch holländisch“ zu entdecken. Schneller geht’s in jedem Fall. Außerdem hat Amsterdam ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln wie Straßenbahn und Bus, und natürlich solltet ihr auch unbedingt eine Grachtentour machen, um in das echte Amsterdamer Leben einzutauchen…
Von den ersten Sonnenstrahlen im Jahr bis zu den Letzten – die Amsterdamer sitzen in ihren Booten und sind auf der Gracht unterwegs. Es zieht sie immer wieder auf ihr kleines Idyll, mitten in der Stadt. Am liebsten mit Musik, Picknick, Familie und Freunden. Ganze 165 Grachten gibt es in Amsterdam zu erkunden – wusstet ihr, das sind mehr Wasserkanäle als in Venedig! Günstige und gute Boote bekommt ihr beim Bootsverleih Canal Motorboats. Den Verleih findet ihr im Westerdok, oberhalb des Hauptbahnhofs: Amsterdam Centraal. Die erste Stunde kostet hier 50,-€, die zweite 40,-€, die dritte noch 30,-€ und jede weitere Stunde kostet dann nur noch 20,-€. Und ja ihr dürft selbst fahren – ein echtes Erlebnis! Und es gibt eigentlich auch nur eine wichtige Regeln: Groß vor klein! Wem das alles zu aufregend ist, bucht für ca. 16 Euro pro Person eine Kanalrundfahrt in einem der großen Boote.
Darf es ein bisschen Kultur sein?
Ein absolutes Highlight, vor allem für Kinder, ist das weitläufige Wissenschaftsmuseum NEMO, das auch im Hafenviertel zu finden ist. Die Architektur ist der Wahnsinn, auf dem Dach befindet sich ein Wasserspielplatz, der im Sommer für Abkühung sorgt. Aber vorsichtig, nicht versumpfen, ihr könnt im Nemo allein, schon locker einen Tag zubringen. Schlendert dann durch die vielen schönen Straßen, schaut auf die Grachten, bestaunt die entzückende, mitunter etwas schiefe Architektur, und die schönen Häuser. Denn es stehen heute nicht wenige historische Häuser tatsächlich schief. Sperrige Gegenstände, werden von außen, über einen Flaschenzug durch die Fenster rein befördert. Dafür befinden sich an vielen Häusergiebeln vorstehende Balken. Viele Fassaden sind außerdem leicht nach vorne geneigt, was wirklich zu einem komplett verzerrten und einzigartigen Stadtbild führt. Ich wette, ihr könnt schon alleine Stunden zubringen, in dem ihr einfach durch Amsterdam flaniert. Lange Schlangen bilden sich vor dem Rijksmuseum, der Nationalen Kunstgalerie, als eines der berühmtesten Museen der Welt, und dem Van Gogh-Museum. Hier darf jede Familie für sich selbst entscheiden, ob die Kinder sowas mitmachen. Bei kleineren Kindern, könnt ihr ja vielleicht den Mittagsschlaf im Kinderwagen nutzen? (Kauft hier in jedem Fall die Tickets schon im Internet, und spart euch lange Wartezeiten!) Im Westen der Stadt befindet sich das Anne-Frank-Haus, welches auch einen Besuch wert ist.
Und sonst noch, für und mit Kinder(n)?
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- Tauben jagen auf dem Damplatz
- Tiere bewundern im Stadtzoo Artis
- Noch mehr Schiffe bewundern, im Scheepvaarts Museum
- Tunfun, der größte Indoorspielplatz der Niederlande
- kostenlose Fähre zum Adamlookout nehmen und mit einzigartiger Aussicht schaukeln.
- Viele, viele leckere pannenkoeken (Pfannkuchen) essen.
- Sich von den Kindern im Kinderkookcafé bekochen und bedienen lassen.
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