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KIND & SEHEN – SO WICHTIG SIND REGELMÄßIGE AUGENUNTERSUCHUNGEN BEI KINDERN

Als unser großer Sohn geboren wurde gab es die erste Augenuntersuchung bereits im Krankenhaus, an seinem zweiten Lebenstag. Der Augenarzt erklärte uns damals, dass zwar alles in Ordnung wäre, wir aber bitte trotzdem regelmäßige augenärztliche Kontrollen wahrnehmen sollen.  Er erzählte von Hornhautverkrümmungen, Kurz- und Weitsichtigkeit und dass es viele unterschiedliche Sehfehler gibt, mit denen sich Kinder sehr lange „herumquälen“ bevor man diese erkennt. Wobei „quälen“ hier das falsche Wort ist, denn schlechtes Sehen tut nicht weh und Kinder finden so ihre Möglichkeiten um dies auzugleichen. Nur wenn Kinder wirklich schwerwiegende Sehfehler haben, fällt das dann auch tatsächlich im Alltag auf. So legte er uns ans Herz, wirklich alle zwei Jahre diesen kurzen Check beim Augenarzt machen zu lassen. Und das tun wir auch, sowohl beim großen Kind, als auch beim kleinen Bruder.

Das Kuratorium Gutes Sehen e.v. bietet auf ihrer informativen und sehr übersichtlichen Seite viele Infos rund um das Sehen. Unter anderem gibt es auch kostenlose Seh-Checks für zuhause, die ganz einfach in den Alltag eingebunden werden können. Das geht schnell und macht den Kids auch noch ganz viel Spaß!

Diese Seh-Checks sind natürlich kein Ersatz für die regelmäßigen Augenuntersuchungen, trotzdem können sie ein erstes Indikator sein. Regelmäßig bedeutet: zwischen der U5-U8 einmal, sowie zwischen U8 und U10 in zweijährigen Abständen. Und hier ist wirklich ein Termin beim Augenarzt wichtig, denn der Kinderarzt überprüft bei den Vorsorgeuntersuchungen zwar den Sehsinn, aber er kann viele Fehlsichtigkeiten nicht diagnostizieren. Die meisten Sehfehler lassen sich nicht einfach so messen. Ein Augenarzt muss die Akkommodation mittels Augentropfen ausschalten – und erst dann kann die Sehleistung verlässlich gemessen werden.

Wichtig ist auch, kommen in der Familie Augenerkrankungen vor, sollte der Kinderarzt darauf hingewiesen werden und bereits zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat eine erste Augenuntersuchung erfolgen. Viele Sehschwächen sind nämlich erblich – könnten aber korrigiert werden, wenn sie rechtzeitig erkannt werden.

Aus unserem Bekanntenkreis kann ich berichten, dass hier jahrelang verpasst wurde zu den augenärztlichen Untersuchungen mit der Tochter zu gehen. Ihre schulischen Leistungen wurden immer schlechter und das morgendliche Aufstehen immer schlimmer, weil sie sich so wehrte in die Schule zu gehen. Sie zog sich regelrecht zurück, nicht nur aus der Schule, sondern auch von ihren Freundinnen. Die Eltern bestanden auf die Ausführung vieler Hobbys – zu denen das Mädchen auch nicht mehr gehen wollte. Reiten, Ballet, Musikschule – die Eltern waren sehr engagiert bei der Förderung und hatten immer das Gefühl ihre Tochter wäre völlig undankbar, stur und zickig. Keiner dachte daran, dass die Probleme mit einer Sehschwäche zusammenhängen könnten. Als das nach vielen Jahren endlich bemerkt wurde, waren diese aber schon so ausgeprägt, dass nur noch eine sehr starke Brille helfen konnte. Keiner konnte verstehen, wie das Mädchen es schaffen konnte, fast blind wie sie war, diese Schwäche so derartig auszugleichen und geheimzuhalten. Und die Eltern machen sich heute noch Vorwürfe, dass die Zeit gerade bei so wichtigen Dingen fehlte.

Hätte man die Sehschwäche bei dem Mädchen übrigends rechtzeitig diagnostiziert, hätte man dem Mädchen mit einer Brille frühzeitig helfen können. Und oftmals bedeutet das nicht, dass die Brille ewig getragen werden muss. Oft ist das wirklich nur eine vorrübergehende Sache, die sich mit der Zeit reguliert. Denn die Fähigkeit zum Sehen ist in jedem Menschen angelegt, genau wie das Laufen. Und so, wie das Laufen gelernt werden muss, muss auch das Sehen trainiert werden. Manche Kinderaugen brauchen dafür eine Brille –  als “Trainingsgerät“ sozusagen! Durch die frühzeitige Korrektur kann die „Brille für’s Leben“ vermieden wären.

Aber auch das wäre heute wirklich kein Problem mehr. Für mich war früher jede Augenuntersuchung der absolute Nervenkitzel, so sehr hatte ich Angst wirklich mal eine Brille zu brauchen. Ich fand Brillen schrecklich unschön, die waren in den 90ern ja auch lange nicht so stylisch wie heute! Ich hatte Angst es würde alle über mich lachen und ich machte mir Gedanken darüber, ob ich mit Brille wirklich zurecht kommen würde. Ist die nicht ständig im Weg? Stört die nicht ständig?

Es ist nicht so weit gekommen, ich bin immer gut aus der Sache herausgekommen! Zumindest bis zum Führerschein-Sehtest – kurz darauf stand ich also beim Optiker und habe mich beraten lassen – hier fielen mir auch die schicken Kinderbrillen auf. Mittlerweile ist Brille kein Schönheitsmakel mehr – vielmehr ist sie ein modisches Accessoires. Ein richtiger Trend, lässig und cool.

Trotzdem sind gute Augen der beste Begleiter für ein aktives und ausgefülltes Leben. Wir haben nur ein Augenlicht und deshalb sollten wir sorgsam damit umgehen. Vermutlich geht es uns wie allen Eltern, wir würden alles dafür tun, dass unsere Kinder ihr Leben voller Farbe, Intensität und Sehkraft führen können.

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Nehmt euch also die Zeit für den Augenarzttermin! Euren Kindern zu liebe!

Und im besten Fall seid Vorbild und macht es euren Kindern vor! Denn wenn die Untersuchung bei Mama & Papa nicht wehtut, sind Kindern doch oftmals viel entspannter!

Gleichzeitig habt auch ihr dann eure Augen mal wieder checken lassen! Super, oder?

Unterschrift

Dieser Beitrag ist in freundlicher Kooperation mit dem Kuratorium Gutes Sehen e.V. entstanden. Es ist uns ein Herzensanliegen über das Thema „Kind & Sehen“ zu informieren.

Fotos: Kuratorium Gutes Sehen e.V | Mini & Mami

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