GEDANKEN LIFE

HILFE! WARUM EIGENTLICH IMMER NUR MAMA!?

In letzter Zeit schlafen beide Kinder die zweite Nachthälfte bei uns. Irgendeiner ist immer wach, ruft laut durch’s Babyphone „MAMA“ und zwar so lange, im Sekundentakt, bis ich vor ihrem Bett stehe. Das führt eigentlich immer dazu, das jeweils das andere Kind dann auch im Bett sitzt und „Mama Bett“ ruft. Also liegen wir 2min später ein Stockwerk tiefer, zu viert im Bett! Es ist eng, warm, schwitzig. Wir kämpfen um jeden Zentimeter. Es dauert ewig bis alle eine Stellung gefunden haben, in der es sich halbwegs erträglich schlafen lässt. Lustigerweise sind unsere Kinder fast immer der Meinung, dass sie den allerwenigsten Platz haben, während wir uns, mit aller Kraft, versuchen im Bett zuhalten. „Mama rutsch mal, auf deinem Kopfkissen ist ja gar kein Platz für mich!“

4 Stunden später: „Mama, pssssssst! Mach mal deine Augen auf! Mama! Aufwachen Mama! Mama, ich hab mir heute Nacht ein Geheimversteck überlegt. Mama, hörst du? Ein richtiges Geheimversteck! Mama! Soll ich’s dir verraten! MAMA!“  Zur Erklärung, es ist kurz nach 6 Uhr am Morgen und ich höre seit (gefühlt) einer halben Ewigkeit das Wort: „MAMA!“Dazu schlingt sich ein kleines, warmes Kinderbein, um mein eigenes. Seinen warmen Atem bläst mir Leo dabei kräftig mitten ins Gesicht. An meiner anderen Seite wird Oskar wach. Er tastet nach mir, erwischt zielstrebig meine Brüste und gluckst „Mama“.

Nach weiteren 100x Mama, sitzen wir am Frühstückstisch. „Mama, kann ich noch einen Kakao?“, „Mama, erzähl mir nochmal wie Honig gemacht wird!“, „Mama, wie voll darf man ein Glas einschenken?“, „Mama, hast du Käse und Apfel in meine Brotdose?“ – unter dem Tisch schlenkert Leo mir dabei permanent seine Füße an meine Beine. Oskar will nicht essen, nur wenn ich ihn füttere, er dabei auf meinem Schoß sitzen, oder zumindest seine Arme um meine schlingen kann. Beide Kinder weichen mir keine Sekunde von der Seite. Unzählige Fragen, die alle mit Mama beginnen oder enden. Was rede ich. Eigentlich beginnt jeder Satz mit Mama.

Ich darf nicht alleine ins Bad, beim Duschen wollen sie zusehen, sitzen dabei auf ihren kleinen Tritthockern und stellen Fragen, von denen ich dachte, dass ich sie so schnell nicht beantworten muss. Sie wollen meine Haare kämen, meine Zähne putzen, sie wollen mich eincremen. Sie wollen Mama helfen – immer. Wenn sie doch mal spielen, und ich denke ich könne mich schnell mal in die Küche schleichen und in Ruhe meinen Kaffee trinken. Nichts da – es dauert keine Minute und sie stehen in der Tür und fragen warum Mamas immer viel Kaffee trinken müssen. Während ich ihnen erkläre, dass Mama jede Nacht zwei große Schnarchbären im Bett hat, die Mamas Nähe auch in der Nacht nicht missen wollen, sitzen sie natürlich auf meinen Schoss, und streiten sich um den besten Platz.

Wisst ihr, ich hätte manchmal wirklich gerne ein Geheimversteck in unserer Wohnung. Eins das nur ich kenne, eines in das ich mich zurückziehen kann, wenn mir das viele „Mama“ mal wieder zu viel wird, wenn ich mal atmen möchte, wenn ich mal für einen kleinen Moment Stille brauche. Wenn ich mal keine krabbeligen Tatschehändchen an meinem Körper spüren will. So ein Rückzugsort, ohne ruppige Streicheleinheiten. Denn meine Kinder sind jetzt nicht unbedingt die zärtlichsten. Einmal quer mit den Knien über den Bauch gerobbt, Füße im Bauch oder wahlweiße im Rücken, eingeklemmte Haare oder den Ellbogen im Gesicht.  Sie sind oftmals ruppig, überschwänglich und wild – ja, so wie Kinder das eben sind.

Und trotzdem ist das mein Körper, über den ich wenigstens für einen Bruchteil eines Tages selbst bestimmen möchte. Wegen dem ich mir das Recht herausnehme zu sagen: „Stopp! Jetzt lasst Mama mal für einen Moment in Ruhe.“ Gerade wenn ich merke, dass ich selbst schon ganz kribbelig werde, weil ständig jemand an mir herumzupft. Mich bringt das oft auf die Palme, und ich frage mich – warum, warum, warum nicht einmal PAPA!

Und dann schauen sie dich mit ihren Funkelperlenaugen an, spitzen die Lippen und sagen: „weil du meine MAMA bist!“ und ich atme tief ein, mein Herz wird warm und ich denke: AHW, du RABENMUTTER!

…mit den süßesten Jungs dieser Welt!

 

 

 

 

 

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