Ich habe sehr viel nachgedacht in letzter Zeit. Was mir dieser Blog bedeutet, ob ich weitermachen möchte, ob ich weiterschreibe, oder dieses Kapitel beende. Ich habe mich gefragt, wie es weitergehen soll, mein Leben. Möchte ich wieder arbeiten, in meinem richtigen Beruf? Jetzt oder Später? Wie viel Zeit soll das Schreiben einnehmen? Möchte ich Geschichten aufschreiben, aus unserem Alltag, aus unserem Leben erzählen? Möchte ich euch ein Stück weit mitnehmen wenn wir verreisen? Möchte ich euch Bilder zeigen, von mir, von meinen Kindern – von meiner Familie & meinem Leben?
Wie viel ist zu viel? Was ist zu wenig? Was passiert mit den Zugriffszahlen, wenn ich Dinge verändere? Mache ich vielleicht einen Fehler? Was wollt ihr lesen? Ist es überhaupt wichtig was ihr lesen wollt, oder sollte ich einfach für mich schreiben. So wie es ganz am Anfang einmal war. Mir weniger Gedanken darüber machen, was bei euch gut ankommt? Wie viel von meinem Leben möchte ich teilen? Was darf ich teilen? Was ist zu viel? Viele Gedanken die in den letzten Wochen, in meinem Kopf herumwirbelten. Die mich aufwühlten.
Und dann gab es da einen Spaziergang mit meinem großen Kind. „Mama, warum bist du traurig?“ Die Frage rüttelte mich wach: „Ich bin nicht traurig, Schatz!“ antwortete ich ihm. „Doch Mama, ist es wegen dem Blog, deiner Arbeit!?“ Ich denk kurz nach und erzähle meinem großen Kind von meinen Gedanken. Erzähle ihm, das ich gern wieder mehr schreiben würde. Meine Gedanken, unsere Familiengeschichten, unsere Bilder zeigen würde. Ich erzähle ihm, dass ich oft mit dem Schreiben beginne. Dann den Text aber wieder lösche, weil ich ein bisschen Angst habe, vor den Reaktionen, vor dem „bösen“, anonymen Internet, vor Stalkern und bösen Kommentaren. Weil das Internet eben nicht einfach nur gut ist, Informationen vermittelt und Menschen verbindet. Weil es Menschen gibt, die nicht „Gut“ sind und vielleicht schlechte Gedanken haben. Ich erzähle ihm, dass ich mich verletzbar mache, und angreifbar. Nicht nur mich, sondern auch Sie – meine Kinder.
Und dann, sagt mein Sohn einen Satz: „Geschichten und Erzählungen, sind doch toll. Alle Kinder mögen welche hören! Und viele Erwachsene auch! Und Bilder auch, schöne Bilder, über die man sich freut eben. Die man gern anschaut. Immer wieder. Wenn jemand nicht lesen will was du schreibst, dann soll er es lassen. Buch zu und fertig. Er hat ja schließlich keinen Eintritt bezahlt, oder? Und wenn man einen Namen nicht sagen will, dann denkt man sich eben einen aus. Einen schönen, der auch gut passen würde. Den richtigen, den halten wir eben geheim. Ein richtiges Geheimnis“
Wie einfach die Welt doch in kleinen Kinderköpfen ist, oder? Aber es tut gut, und ich denke lange über die Worte meines Kindes nach. Vielleicht hat er Recht, und es ist alles wirklich ganz einfach. Vielleicht sollte ich einfach einen kleinen Neubeginn wagen. Mehr erzählen, weniger Kooperationen, zumindest ausgewähltere. Vielleicht sollte der Blog wieder ein Stück weit zum Anfang zurück. Vielleicht sollte ich euch wieder mehr teilhaben lassen, an meinen Gefühlen, an meinem Alltag, an meinen Gedanken und an den Bildern. Ich lese noch heute gern, in meinen Texten von 2012, 2013, 2014. Texte die mich zum Lachen bringen, manchmal auch zum weinen. Die mich zurückschauen, und mich erinnern lassen. Der Großteil dieser Texte ist heute für Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Sind Teil meines „privaten“, digitalen Tagebuches. Und dann frage ich mich, wer hat in den letzten beiden Jahren, die Geschichten unseres Lebens aufgeschrieben. Niemand, und das ist auch nicht schlimm. Aber ich möchte es wieder ändern.
Ich weiß nicht ob es richtig ist. Das weiß man Vorab leider nie. Aber wenn es sich gut anfühlt, dann ist es doch irgendwie ein Stück weit richtig, oder? Und sollte es sich irgendwann nicht mehr gut anfühlen, dann macht man es eben wieder anders. Veränderungen sind gut, und wichtig.
Meine beiden Kinder haben ab sofort also einen Namen auf dem Blog: Leo & Oskar
Das ist nicht ihr richtiger Name, aber ich hab einen ausgesucht, der ziemlich gut zu ihnen passt. Einen den ich mit euch teilen kann, ohne euch ständig, mit „der große Sohn“ und der „kleine Sohn“ zu verwirren. Einen, den ich mit euch teilen kann, ohne Nachts nicht schlafen zu können, weil man den richtigen Namen meiner Kinder überall googeln kann. Das ist ein Zwischenweg, ein Weg mit dem, ich glaube es zumindest, sehr gut leben kann. Ein Weg der es zulässt wieder mehr Bilder und Geschichten mit euch zu teilen, ohne hundertmal zu selektieren.
Ich freue mich drauf. Auf das Schreiben, der vielen Gedanken, die mir auf dem Herzen liegen. Denn jetzt, habe ich jeden Vormittag Zeit dafür. 4 Stunden, denn auch mein kleiner Sohn, Oskar, geht seit einer Woche in den Kindergarten. Ohne Tränen und mit ganz viel Freude. Das macht mich neben diesem Neuanfang auf dem Blog, gerade sehr glücklich.
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