SPORTLICHE FAMILIENCHALLANGE #1 BOULDERN

Exklusivzeit und Freude an Bewegung & Sport – unsere Familienchallange.

(in Kooperation mit der AOK Hessen)

Familien bewegen sich immer weniger, in jeder 3. Familie sind die Eltern übergewichtig, und deren Kinder haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko selbst übergewichtig zu werden. – so das eindeutige Ergebnis der AOK-Familienstudie 2018. Nur zehn Prozent der Kinder bewegen sich im Schnitt zumindest jeden zweiten Tag in der Woche. Doch was machen sie an den anderen Tagen? Auch hier zeigt sich sehr häufig, dass Kinder mehr Freude an Smartphone, TV & Computer haben, als an Bewegung.

Im Grunde kann ich es nicht schönreden, denn was in der AOK-Familienstudie deutlich wird, ist auch das was ich in unserer Familie immer wieder beobachte. Natürlich gehen wir, wenn es die Zeit zulässt, gemeinsam mit unserer Fellnase spazieren, wir toben durch den Garten, und der große Sohn hat zweimal wöchentlich Schulsport. Doch reicht das wirklich aus? Fakt ist, dass sich nur noch 10% aller Kinder ausreichend bewegen. Ist das nicht ein erschreckendes Ergebniss? Doch mal ehrlich, manchmal brauchen wir es ja einfach schwarz auf weiß, konkrete Fakten vor unserer Nase, die ganz laut nach Veränderung schreien. So nämlich war es bei mir. Ganz „laut“ wurde die Frage, warum wir diesen natürlichen, angeboren Bewegungs-und Entdeckerdrang, denn jedes Kind hat, so „einstauben“ lassen? Ist es nicht gerade für Kinder total einfach, sich ausreichend zu bewegen, wenn wir ihnen als Eltern, einen Rahmen bzw. überhaupt die Möglichkeit dafür geben.

Leider wird dies im Alltag durch unsere Lebensumstände manchmal sehr schwierig. Wir springen viel lieber schnell ins Auto, denn mit dem Fahrrad oder zu Fuß, dauert es einfach länger. Und Zeit, mal ehrlich, Zeit haben wir nicht! Kinder, Beruf, Haushalt, Garten, Freundschaften, sonstige Verpflichtungen – allein das unter „einen Hut“ zu bekommen, ist nahezu unlösbar, ohne Abstriche machen zu müssen. Mal ehrlich, kennt ihr eine Familie, die sich nicht grundsätzlich mehr Zeit wünscht? Mehr Zeit für ein Miteinander? Wir zum Beispiel hetzen wirklich so viel von A nach B, trinken unseren Kaffee am Morgen mittlerweile quasi schon im Stehen, und fallen 12 Stunden später, fix & fertig aufs Sofa. Geht’s euch auch so? Wann bitte, soll ich mich da noch aufraffen für Sport?

Doch Eltern sind Vorbilder.

Durch die AOK-Familienstudie wurde ich allerdings von meinem Lieblingsplatz etwas „wachgerüttelt“ – denn hier geht es plötzlich nicht mehr nur um mich, sondern indirekt auch um meine Kinder. Eltern sind Vorbilder, mehr als die Hälfte aller befragten Eltern sind übergewichtig. Und auch hier ist es nicht schwer zu erkennen, dass es einen Zusammenhang zum Gewicht der Kinder gibt: Kinder mit übergewichtigen Eltern sind laut Studie doppelt so oft selbst übergewichtig, als Kinder deren Eltern Normalgewicht haben. Ist ja auch klar, denn fällt es uns selbst schwer, regelmäßig zum Sport zu gehen, uns auch wirklich mit Freude zu bewegen, dann ist es wohl ziemlich unwahrscheinlich, dass unsere Kinder, Spaß an Bewegung & Sport entwickeln, und dies nicht als Last & Pflicht, sondern als entspannenden Ausgleich empfinden.

Mir ist die sportliche Betätigung meiner Kinder schon sehr wichtig. Der große Sohn geht zum Tennis-Training. Ich fahre ihn hin, ich schau ihm jede Woche mit dem kleinen Sohn dieses eine Stündchen zu, und wir fahren wieder nach Hause. Er geht gern, er liebt die Bewegung, und fordert dies auch ein. Deshalb gab es auch keine große Überlegung von unserer Seite, als er sagte er möchte gerne im Verein Tennis spielen. Er ist gern mit den anderen Kindern zusammen, hat mittlerweile Freunde gefunden, und man spürt, wie gut es ihm anschließend geht. Er ist ausgeglichener, ruhiger, entspannter und seine Laune steigert sich in diesen 60 Min. Trainingszeit sehr. Und ein weiterer positiver Nebeneffekt: Er schläft besser. Lustigerweise sind das auch die Dinge, an denen es mir fehlt: Ausgeglichenheit, innere Ruhe, Entspannung, Schlaf. Kennt ihr den Spruch: „Abend bin ich hellwach, und am Morgen furchtbar müde!?“ So geht es mir ganz häufig. Ich merkte also, mein Sohn ist mir in Sachen Bewegung, eigentlich ein viel besseres Vorbild, als ich ihm. Und deshalb hatte ich den Gedanken, den Spieß mal umzudrehen.

Kinder sollten uns ein Vorbild sein.

Vielleicht sollten wir uns als Erwachsene mal von unseren Kindern anstecken, begeistern und inspirieren lassen, etwas Neues auszuprobieren. Denn auch hier gilt, unsere Kinder wissen schon ganz gut was sie brauchen bzw. was ihnen Spaß machen könnte. Kinder sind von Natur aus immer in Bewegung, sie laufen, sie springen, balancieren, rennen, hüpfen & springen und klettern. Im Grunde immer dann, wenn wir ihnen die Möglichkeiten dafür geben. Und sind wir mal ehrlich, an Möglichkeiten mangelt es im Grunde eigentlich nicht. Es wimmelt doch nur so vor Sport– und Freizeitangeboten, Sportvereinen, sportlichen Kindergarten- und Schulsportangeboten, Spielplätzen etc. Vielleicht hat man auch einen schönen Park in der Nähe, eine große Wiese oder ein Stück Wald für ein spielerisches Abenteuer. In den meisten Fällen liegt es wohl eher an der mangelnden Zeit, und der nötigen Kreativität. Das zumindest sind bei uns die beiden größten Faktoren. Wir wollen ja schließlich auch Zeit als Familie verbringen, zumindest ist das immer unser Wunsch, wo soll da dann auch noch Zeit für Sport sein?

Ein großer Denkfehler, wie sich in den letzten Wochen herausgestellt hat. Warum verbindet man beides nicht einfach miteinander? Warum nutzen wir Bewegung / Sport nicht als Exklusivzeit mit den Kindern? In der AOK-Familienstudie wird eines nämlich sehr deutlich: Bewegung, eine aktive Freizeitgestaltung und bewusste Zeit mit den Kindern wirken sich positiv auf die Entwicklung und Gesundheit unserer kleinen Schützlinge aus. Und so entstand jetzt die Idee, in den nächsten Wochen gemeinsam in Bewegung zu kommen. Gemeinsam neues auszuprobieren, gemeinsam Spaß an neuen Möglichkeiten der Bewegung zu finden. Ein großer Punkt unser gemeinsamen #sportlichenFamilienchallange war allerdings, es nicht bei den Standard-Sportarten wie Fußball & Co. zu belassen, sondern gemeinsam Neues auszuprobieren. Durch diese Challenge vielleicht ein neues, gemeinsames Hobby finden, das wir ohne dieses, von der AOK Hessen unterstützte Projekt gar nicht ausprobiert hätten.

Wir saßen also alle beisammen und sammelten Ideen von sportlichen Dingen, die wir gerne gemeinsam ausprobieren möchten. Hier geht es uns nämlich nicht darum, für die Kinder einen neuen Sportverein zu finden, sondern wirklich um die gemeinsame Bewegung, die Exklusivzeit als Familie, in Verbindung mit körperlicher Betätigung, die uns allen gut tun wird. Eine Möglichkeit, die wir am Wochenende, oder nach Feierabend noch gemeinsam machen können. Und so machten wir uns also eine Liste mit Aktivitäten, die wir unbedingt ausprobieren möchten, und die ein Teil unserer Challenge werden sollten. Neben Boxen, Reiten, Squash, Trampolin springen, Surfen, Standup-Paddling, stand an Stelle 1: Bouldern

Bouldern – über sich hinauswachsen

Das war die Idee des Sohnes, als ich ihn fragte, was er denn nun ganz konkret am Wochenende gerne mit uns gemeinsam ausprobieren würde. Und ich muss gestehen, ich fand es von Anfang an eine tolle Idee, und einen guten Einstieg für diese coole Challenge. Gemeinsam über sich hinauszuwachsen. Klettern passt da ziemlich gut für den Anfang. Und so machten wir uns am vergangenen regnerischen & stürmischen Samstag gemeinsam auf, ins größte Kletterzentrum Nordbayerns, von dem wir bisher noch nicht mal wussten, dass es das gibt. (Es lohnt sich also in jedem Fall, sich mal ausführlich darüber zu informieren was es Tolles in der eigenen Stadt zu erleben gibt!)

Kurz zur Sporart: Bouldern, dass heißt Koordination, Bewegungsgefühl, echtes Ganzkörpertraining und unglaublich viel Spaß.

Beim Bouldern klettert man ohne Seil, ohne Gurt, und somit ohne Sicherung in einer Halle, oder eben im freien Gelände, bis Absprunghöhe. Somit geht wenig Verletzungsgefahr aus. In unserer besuchten Kletterhalle waren aber zusätzlich auch dicke Matten verlegt, um das Risiko einer Verletzung weiter zu reduzieren. Für die Kinder wurde eine rote Linie eingezeichnet, die für die Kinder die maximale Kletterhöhe sichtbar macht. Wir bekamen eine kurze Einweisung, zogen Kletterschuhe an (konnten bei uns für eine kleine Gebühr ausgeliehen werden) und schon konnten wir loslegen. Die Kosten unterscheiden sich vermutlich von Kletterhalle zu Kletterhalle, und trotzdem wird euch ein Nachmittag vermutlich kein Vermögen kosten. Wir haben für einen ganzen Nachmittag um die 15 € gezahlt. Also auch noch ein bezahlbarer Spaß für die ganze Familie.

Klettern bzw. Bouldern jedenfalls können wir jetzt aus eigener Erfahrung jeder Familie unbedingt empfehlen. Versucht es, probiert es aus. Wir hatten so einen Spaß, haben so viel gelacht, und zumindest vorerst gar nicht gemerkt, wie anstrengend es ist. Es hat so einen wahnsinnigen Spaß gemacht, dass die Zeit nur so verflogen ist. Es geht dabei gar nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern vor allem um den gemeinsamen Spaß an der Sache. Den Kopf ausschalten, sich bewegen, Zeit dafür haben & sich diese auch bewusst nehmen. Als Zugabe gab es wahnsinnigen Muskelkater einen Tag später. Erst da wurde mir eigentlich bewusst, wie anstrengend es wirklich war, wie untrainiert ich eigentlich bin, aber während des Kletterns ist mir das gar nicht aufgefallen, weil wir so viel Spaß hatten.

Wir haben uns sicherlich nicht zum letzten Mal in die Kletterhalle verirrt. Die Jungs fragen schon, wann wir das nächste Mal hinfahren, und im Grunde haben sie die Challenge schon für beendet erklärt. O-Ton des Sohnes: “Wir haben doch jetzt das perfekte schon gefunden!“ Aber so einfach machen wir es uns natürlich nicht. Wir wollen unbedingt noch mehr sportliche, gemeinsame Möglichkeiten ausprobieren. Daher müssen wir das regelmäßige Klettern wohl noch Zwischenschieben, denn ich bin ganz sicher: Es gibt noch so viele andere, tolle Möglichkeiten sich gemeinsam als Familie zu bewegen.

Ich hoffe wir konnten euch inspirieren, vielleicht macht ihr ja sogar eure eigene Challenge daraus? Was würdet ihr gerne gemeinsam ausprobieren? Wäre Klettern auch eure erste Wahl? Sind euch eure Kinder im Thema Bewegung auch viel mehr Vorbild als umgekehrt? Seid ihr der Meinung, dass eure Kinder sich genug bewegen, oder wollt ihr auch etwas ändern? Für euch, für eure Kinder, für euch als Familie?

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In freundlicher Zusammenarbeit mit AOK Hessen.

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